Biographie

Justus Bier (1899–1990) war von 1930–1936 Direktor der Kestner Gesellschaft in Hannover. Da Justus Bier Jude war, sind seine Entlassung und das Verbot seines konsequent der modernen Kunst gewidmeten Programms immer wieder durch die Nazis gefordert worden.


Jedoch hat Justus Bier weder sein Programm geändert, noch wurde er vom Vorstand der Kestner Gesellschaft abberufen. Im Zusammenhang mit seiner Franz Marc Ausstellung im Jahre 1936 wurde das Institut durch die Gestapo geschlossen.


Nach der gelungenen Emigration in die USA übernahm Justus Bier eine Professur für Kunst­geschichte an der University of Louisville, Kentucky. 1961 wurde er Leiter des Allan R. Hite Art Institutes und in der Folge Direktor des North Carolina Museum of Art in Raleigh, North Carolina.


Justus Bier zeichnete sich einerseits durch seinen Einsatz für die moderne Kunst aus – noch 1935 zeigte er in der Kestner Gesellschaft Emil Nolde, August Macke und Erich Heckel. Franz Marc folgte 1936. Andererseits bewies er durch seine Beschäftigung mit Tilman Riemenschneider und Veit Stoß ein tiefes Verständnis für die Geschichte der Kunst. Bis auf den heutigen Tag sind seine Arbeiten über Riemenschneider Meilensteine der Forschung geblieben.